Mindset-Theorie
[engl. mindset Denkweise, geistige Haltung], [EM, KOG, PÄD], wurde von der Motivationspsychologin Carol Dweck (2012) aus Stanford, USA entwickelt. Die Mindset-Theorie zeigt, welche Implikationen, die Überzeugungen von Personen bzgl. ihrer Intelligenz und anderen Persönlichkeitsmerkmalen auf ihr Lernen haben. Sie beschrieb Individuen mit einem fixed mindset [engl. fixed fest], d. h., der Überzeugung, dass Intelligenz und andere Persönlicheitsmerkmale angeb. und unveränderlich sind; und auf der anderen Seite Menschen mit growth mindset [engl. growth Wachstum], die diese Variablen eher als durch Lernen, Anstrengung, Training veränderbar ansehen. Personen mit einem fixed mindset sind an Feedback nur interessiert, wenn es ihre Fähigkeiten unterstreicht. Sie nutzen Feedback nicht zum Lernen, weil sie kein inneres Modell davon haben, dass ihr Erfolg von der Lernanstrengung abhängt. Solche Menschen vermeiden Herausforderungen, fürchten Versagen (Furcht vor Misserfolg), geben schnell auf, erleben ihre Anstrengungen nicht als zielführend und ignorieren konstruktives Feedback. Sie haben den Wunsch, nach außen kompetent zu wirken. Menschen mit einem growth mindset sind überzeugt, dass Kompetenzen durch Lernen an Fehlern und Herausforderungen wachsen können und dass sie dies in ihrer Entwicklung unterstützt (Hoffnung auf Erfolg). Erfolg wird Lernen zugeschrieben, nicht der Veranlagung. Deswegen können solche Individuen besser mit Scheitern umgehen, können es nutzen, um sich mehr anzustrengen und sind überzeugt, dass sie Fähigkeiten erwerben können und sich entwickeln können. Dweck konnte in einem umfangreichen Forschungswerk zeigen, dass growth mindset-Überzeugungen zu größerem Erfolg beim Lernen und damit zu besseren Ergebnissen führen. Sie konnte darüber hinaus zeigen, dass dieses mindset beeinflusst werden kann in der Erziehung von Kindern. Wenn Lehrer und Eltern mehr die Anstrengung und Übung mit ihrem Lob fokussieren anstatt die Fähigkeiten zu betonen, scheint dies günstige Auswirkungen zu haben (Kausalattribution).