Mittenecker, Erich
(1922–2018), [HIS, FSE, PER], Erich Mittenecker wurde in Wiener Neustadt geb. Nach schwieriger Kriegs- und Nachkriegszeit studierte er in Wien Ps. und Naturwiss. Das Studium schloss er 1948 mit der Promotion mit einer wissenschaftstheoretischen Arbeit ab. Dem erheblichen Literaturmangel für Studierende der Ps. wollte er selbst mit einem Methodenbuch abhelfen. 1950/1951 erhielt er durch ein Stipendium die Möglichkeit zu einem USA-Aufenthalt. Das Buch zur Planung und stat. Auswertung von Experimenten erschien dann 1952 (Mittenecker, 1952) und wurde über lange Zeit zum Maßstab für die Psychologenausbildung im dt. Sprachbereich, obwohl Erich Mittenecker sich nicht als Fachmann für Statistik sah. Gemeinsam mit Walter Toman entwickelte er Anfang der 1950er-Jahre den Persönlichkeits- und Interessentest (PIT), einen der ersten Persönlichkeitstests im dt. Sprachbereich (Mittenecker & Toman, 1972). 1953 habilitierte sich Erich Mittenecker in Wien und erhielt dort 1961 ein Extraordinariat für Angewandte Ps.; 1965 folgte er einer Berufung auf eine ordentliche Professur in Tübingen, dann 1968 nach Graz, wo er bis 1983 Institutsvorstand blieb und 1990 emeritiert wurde. Forschungsinteressen von Erich Mittenecker lagen in Grundsatzfragen, aber auch im Bereich der Unfallforschung. Erich Mittenecker hat auch die berufspolit. Entwicklung in Österreich entscheidend geprägt. Er erhielt mehrere Auszeichnungen, u. a. das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.