Muchow, Martha

 

(1892–1933), [HIS, PÄD], Lehrerin, 1920 Beurlaubung für ihre Tätigkeit, 1920–1930 als wiss. Hilfsarbeiterin am Ps. Laboratorium der Hamburger Universität, 1930–1933 Wissenschaftlicher Rat; 1923 Dr. phil. bei Stern mit dem Dissertationsthema «Studien zur Ps. des Erziehers, Methodologische Grundlegung einer Untersuchung der erzieherischen Begabung». Beeinflusst durch Stern, Lewin, Husserl, Spranger, Uexküll und den «Weltbund für die Erneuerung der Erziehung», deren Mitglied sie war, befasste sich Muchow mit vorschulischer Erziehung, in den letzten Lebensjahren vor allem aber mit milieu- und kulturps. Themen, insbes. mit dem Lebensraum des Großstadtkindes (Muchow & Muchow, 1935Fries, 1996). Bei ihren Untersuchungen setzte sie originelle Forschungsmethoden ein. Diese posthum veröffentlichte Arbeit wurde zwar erst intensiv nach dem Zweiten Weltkrieg rezipiert, kann aber als Klassiker der entwicklungsps. Forschung des 20. Jh. gelten. Bedingt durch die Entlassung William Sterns, durch massive Anfeindungen nationalsozialistischer Studentengruppen und durch die bevorstehende Entlassung aus dem Hochschuldienst nahm sich Martha Muchow das Leben.

Referenzen und vertiefende Literatur

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