multiple Handlungen, Kapazitätsbegrenzungen

 

[engl. capacity limitations with multiple actions], [KOG], Kapazitätsbegrenzungen treten z. B. in Situationen mit Doppeltätigkeiten auf, in denen zwei Handlungen zur Bewältigung zweier Aufgaben gleichzeitig ausgeführt werden, wie (A) das Steuern eines Autos und (B) die gleichzeitige Kommunikation mit dem Beifahrer. In derartigen Situationen kommt es häufig zu Leistungseinbußen (erhöhter Zeitbedarf oder Anstieg der Fehler bei der Ausführung) in einer oder in beiden Handlungen auch wenn beide Aufgaben unabhängig voneinander sind. Unabhängig heißt dabei, dass die Zielerfüllung in der einen Aufgabe nicht notwendig von der Stimulusinformation oder den Zwischenresultaten der Prozesse in der anderen Aufgabe abhängt. Die Analyse der Ursachen dieser Leistungseinbußen zeigt vor allem, dass die Koordination multipler Handlungen durch ein komplexes Wechselspiel versch. Determinanten bedingt ist. Zu diesen Determinanten gehören die Kapazitätsbegrenzungen im kogn. Systems (Kognition), die darüber entscheiden, ob und wie zwei Prozesse in zwei Handlungen gleichzeitig ausgeführt werden können. Kapazitätsmodelle (multiple Handlungen, Kapazitätsmodelle) spezifizieren Kapazitätsbegrenzungen und die Ursache für Leistungseinbußen. Daneben bestimmen inhaltliche Wechselwirkungen (Cross-Talk-Effekte) zw. den Handlungen ihre Koordination. Eine dritte Determinante ist der Grad der Übung der einzelnen Handlung und ihrer gemeinsamen Ausführung (multiple Handlungen und Übung).