multiple Handlungen und Übung
[engl. multiple actions and practice], [KOG], beeinflusst neben Kapazitätsbeschränkungen im kogn. System (multiple Handlungen, Kapazitätsbegrenzungen) und dem Inhalt der Handlungen (Cross-Talk-Effekte) die Koordination multipler Handlungen. Z. B. konnten Vpn Wörter nach Diktat aufschreiben und gleichzeitig eine Kurzzeitgeschichte verstehend lesen (Hirst et al., 1980). Während die Leistungseinbußen bei der gleichzeitigen gegenüber der alleinigen Ausführung der Aufgaben zu Beginn des Experimentes erheblich waren (z. B. erhöhte Lesezeiten) konnten Einbußen nach einer Dauer von mehr als 14 Wochen Übung größtenteils eliminiert werden. Diese Befunde wurden in weniger komplexen Versuchssituationen mit zwei gut kontrollierbaren Wahlreaktionen repliziert.
Zwei grundlegende Mechanismen werden mit der Optimierung von multipler Handlungen assoziiert (Kamienkowski et al., 2011). (1) optimierte Verarbeitung von Einzelh.: eine übungsabhängige Fokussierung auf aufgabenrelevante Teile des Informationsangebotes kann Ursache für eine reduzierte Belastung an begrenzter Kapazität des kogn. Systems sein. (2) verbesserte übergeordnete Koordination zweier Handlungen: Z. B. können Handlungen so koordiniert werden, dass kapazitätsbegrenzte Prozesse nicht mehr zeitlich überlappend ausgeführt werden und es somit nicht mehr zu Leistungseinbußen durch Kapazitätsbegrenzungen kommt.