Musikpräferenzen
[engl. music preferences; lat. prae-ferre vorziehen], [KOG. SOZ], unter Musikpräferenzen versteht man die Struktur musikalischer Vorlieben von Personen. Sozialpsychol. formuliert stellen Musikpräferenzen somit Einstellungen gegenüber best. Musikkünstlern, Musikstilen etc. dar. Der umgangssprachlich häufiger verwendete Begriff Musikgeschmack wird in der musikpsychol. Forschung seltener angetroffen und beschreibt dann stabile Vorlieben, während Musikpräferenz situative Entscheidungen oder Bewertungen darstellen. In der musikpsychol. Forschung wird zw. der Erhebung klingender bzw. verbaler Fragebögen zur Erfassung der Musikpräferenz unterschieden, wobei der Unterschied darin liegt, ob die Pbn angeben, wie sehr ihnen vorgespielte Musikbsp. gefallen (klingend) bzw. wie sehr sie vorgegebene Stile oder musikalische Attribute (z. B. schnell, stark, laut, ruhig) mögen. Beide Varianten haben spezif. Vor- und Nachteile und die Auswahl im Forschungsprozess richtet sich nach der konkreten Fragestellung. Die Entwicklung von Musikpräferenz zeigt eine hohe Dynamik in der Adoleszenz, ab dem frühen Erwachsenenalter ist eine stärkere Stabilität vorzufinden. Neben dem Alter spielt auch das Geschlecht für die Ausprägung von Musikpräferenz eine Rolle, wobei Frauen häufiger angeben, ruhigere Musik zu bevorzugen. Persönlichkeitsfaktoren sind für die Ausprägung von Musikpräferenz hingegen weniger entscheidend, wie zus.fassende Analysen zeigen. Allerdings spielen Musikpräferenzen in der Kommunikation eigener Einstellungen sowie Gruppenzugehörigkeit (Gruppenkohäsion) eine Rolle. Hier fungieren sie als Aushängeschild («Badge») und können für die soziale Identität wichtig sein. Musikpsychologie, Musikwahrnehmung.