Neuropathie

 

[engl. neuropathy; gr. νεῦρον (neuron) Nerv, πάθος (pathos) Leiden(schaft), Krankheit],  [BIO, GES], (1) ein Sammelbegriff für versch. Erkrankungen des peripheren NS (Nervensystem). Unterschieden werden: Primäre Neuropathie, d. h. vom Nerven selbst ausgehende Erkrankungen. Sie sind eher selten und zumeist vererbt. Sekundäre Neuropathie, also sekundäre Schäden, sind dagegen häufig und meist auf Beeinträchtigungen des neuronalen (Neuron) bzw. axonalen (Axon) Stoffwechsels oder auf entzündliche bzw. autoimmunologische (Immunsystem) Prozesse zurückzuführen. Zur differenzierten Diagnostik dienen die Elektroneurografie sowie die pathologische Diagnostik mit Gewebeentnahme.

(2) Nervenleiden, anlagebedingte vegetative Dystonie, bezeichnet in der Psychiatrie «die angeborene Bereitschaft zu körperlichen Funktionsstörungen (Fehlsteuerungen), insbes. im Bereich des vegetativen Nervensystems» (Kloos).

(3) In der Pädiatrie Ausdruck für eine angeboren Labilität der vegetativen Regulationen beim Kind. Als neuropathische Konstitution wird sie grundsätzlich getrennt von der konstitutionellen Psychopathie.

(4) Nicht entzündliche Nervenerkrankung (hereditär, metabolisch, toxisch. Neuritis). Als Symptome werden genannt: vasomotorische Übererregbarkeit, rasche Erschöpfbarkeit, Störungen der Drüseninnervation, funktionelle Magen-, Darm-, Blasen-, Genital-, Schlafstörungen, Hypersensibilität, Reflexstörungen.

Referenzen und vertiefende Literatur

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