Neuropeptide
[engl. neuropeptides], [BIO], Familie von über 50 Peptiden, die im Nervensystem, meist im Gehirn, bei der Erregungsübertragung als Neurotransmitter, -modulatoren oder -hormone eine Rolle spielen. Sie kommen in best. Hirnstrukturen mit Transmittern gemeinsam vor und werden mit diesen zus. freigesetzt («Co-Sekretion»). Die für die Ps. wichtigsten Neuropeptide sind Neurohormone, bes. die im Hypothalamus (Freisetzungs-/Hemmungshormone, z. B. Corticotropin releasing factor (hormone), Thyreotropin-Freisetzungshormon) und der Hypophyse (z. B. adrenokortikotropes Hormon, TSH (Thyreotropin)) gebildeten. Historisch bedeutsam war die Entdeckung von Enkephalinen, Mitglieder der Familie der Endorphine. Eines der am weitesten im Gehirn verbreiteten Neuropeptide ist das Cholecystokinin, das ebenso wie das Neuropeptid Y u. a. an der Regulation des Essverhaltens beteiligt ist. Andere sind am Lernen und Gedächtnis beteiligt, so Oxytocin und Vasopressin. Die genaue Funktion und die psychol. und psychopathologische Bedeutung der meisten Neuropeptide ist noch nicht hinreichend erforscht. Zu den am eingehendsten untersuchten Neuropeptiden gehören Corticotropin releasing factor (hormone) und adrenokortikotropes Hormon, die Stress modulieren.