Neuropsychologische Störungen

 

[engl. neuropsychological disorders], [BIO, KLI], sind nach Verletzungen und Schädigungen des ZNS (Zentralnervensystem, Gehirn) auftretende Veränderungen der kogn. und affektiven Funktionen, des Erlebens und Verhaltens und der Persönlichkeit. Neuropsychologische Störungen umfassen u. a. folg. Bereiche: Störungen der visuellen Wahrnehmung (u. a. Gesichtsfeldausfälle, Agnosie), Störungen der akustischen, somatosensorischen und olfaktorischen Wahrnehmung, Neglect und Aufmerksamkeitsstörungen, Gedächtnisstörungen, exekutive Störungen (exekutive Dysfunktion), Störungen der Sprache, Rechenstörungen sowie motorische Störungen. Ebenso zählen die nach Hirnschädigung auftretenden emot. Störungen und Verhaltensstörungen zu den neuropsychologischen Störungen. Neuropsychologische Störungen werden i. R. des klin.-n. Assessments durch geeignete Verfahren erfasst, wobei neben den n. Befunden auch neurologische, neuroradiologische und neurophysiol. Befunde berücksichtigt, interpretiert und in den diagnostischen Prozess einbezogen werden. Die Dokumentation von neuropsychologischen Störungen in Form von n. Berichten, Beurteilungen oder Gutachten (psychologisches Gutachten) ermöglicht die nachfolg. Planung, Durchführung und Evaluation geeigneter Interventionen. Neuropsychologische Störungen sind mittlerweile in den Systemen der med. Versorgung sozialrechtlich anerkannt, abrechnungstechnisch verankert und durch einschlägige Weiterbildungsordnungen abgedeckt.