Newcomb, Theodore M.
(1903–1984), [SOZ, HIS], Theodore Mead Newcomb war ein US-amerik. Sozialpsychologe, der v. a. durch seine Bennington-Studie bekannt wurde. Er entstammte der Familie eines Geistlichen. Theodore M. Newcomb studierte zunächst Theologie, wandte sich dann der Ps. zu und promovierte 1929 an der Columbia University. Er lehrte an versch. Universitäten, ab 1942 an der University of Michigan.
Untersucht wurden 1935–1939 im Bennington College politische Einstellungen der Studentinnen. Die Studentinnen kamen meist aus wohlhabenden, konservativen Familien, während die Dozenten mehrheitlich liberale Auffassungen vertraten. Untersucht wurde der Einstellungswandel der Studentinnen, die sich meist liberalere Auffassungen aneigneten, wenn sie nicht sehr stark an ihren Familien orientiert waren. Der Einstellungswandel hing also von den Bezugsgruppen der Studierenden ab (Newcomb, 1943). Nachuntersuchungen zeigten eine weitgehende Beständigkeit der (erworbenen) Einstellungen über 50 Jahre.
Nach seiner Rückkehr vom Kriegsdienst gründete Theodore M. Newcomb an der University of Michigan das Michigan's Survey Research Center, aus dem später das führende Institute for Social Research hervorging. Mit seiner Arbeit als Hochschullehrer, Lehrbuchautor und Forscher trug Theodore M. Newcomb erheblich zur Etablierung der Sozialps. als Disziplin bei. Er erhielt mehrere Auszeichnungen. 1956 war er Präsident der American Psychological Association (APA).