nicht reaktive Messverfahren

 

[DIA, FSE], von Webb et al. (1966) als unobtrusive measures oder non-reactive research bezeichnete sozialwiss. Mess- und Untersuchungsverfahren, die nicht durch den Untersucher, die Untersuchungssituation oder den Untersuchten verfälscht werden können (naturalistische Methode). Webb und Mitarbeiter stellen diese nicht reaktiven Messverfahren in Ggs. zu den häufig benutzten Methoden der Interviews und der Fragebogen. Sie schlagen mehrere Verfahrensgruppen vor: Unter physischen Spuren (Abnutzungen und Ablagerungen: auch als physikal. Spuren bez.) verstehen sie solche, die durch vergangenes Verhalten hervorgerufen wurden. Eine weitere Gruppe sind die amtlich registrierten oder archivarisch vorgefundenen Berichte über obj. Lebensdaten. Als weitere Gruppe nennen die Autoren die nicht beeinflussende Beobachtung. Unter geplanter Beobachtung wird jene verstanden, bei der das natürliche Verhalten durch die Beobachtung nicht gestört wird. Sie wird meist durch technische Hilfsmittel unterstützt. Fritsche & Linneweber (2006) machen darauf aufmerksam, dass durch die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien z. B. im Internet digitale Spuren entstehen, die auch als nicht reaktive Messverfahren verwertbar sind. Beobachtung, L-Daten.

Referenzen und vertiefende Literatur

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