NMDA-Rezeptorantagonisten

 

[engl. nmda receptor antagonists], [PHA], Arzneimittel, die den Glutamatrezeptor vom N-Methyl-D-aspartat-Typ antagonisieren. Unterschieden werden vier Typen von NMDA-Rezeptorantagonisten: 1. Kompetitive Antagonisten blockieren die Bindungsstelle für Glutamat und verhindern dessen Bindung. 2. Glycinantagonisten antagonisieren die Glycinbindungsstelle und verhindern die Bindung des Ko-Transmitters Glycin, der für die Öffnung des Calciumionenkanals notwendig ist. 3. Nicht kompetitive Antagonisten verhindern die Öffnung des Ionenkanals durch Bindung an sog. allosterische Bindungsstellen (sie blockieren nicht die Bindung von Glutamat oder Glycin), und 4. unkompetitive Antagonisten, die den Ionenkanal durch Bindung an einer Bindungsstelle im Kanal blockieren (sog. Kanalblocker). Entspr. ihrer vielgestaltigen Pharmakologie haben NMDA-Rezeptorantagonisten vielfältige med. und nicht med. Anwendungen. In hohen Dosierungen wirken NMDA-Rezeptorantagonisten als Anästhetika (z. B. Ketamin). In subanästhetischen Dosierungen rufen sie einen dissoziativen Zustand hervor, der einer Neg.symptomatik i. R. einer Schizophrenie ähnlich ist. Durch NMDA-Rezeptorantagonisten hervorgerufene Psychosen gelten daher als Modellpsychosen für Schizophrenien und die dabei vermutete Störung der Funktion des NMDA-Rezeptors. Wegen ihrer psychotomimetischen Wirkungen werden best. NMDA-Rezeptorantagonisten (Phencyclidin, Ketamin) auch als Drogen missbraucht. Da eine verstärkte glutamaterge Neurotransmission der sog. Exzitotoxizität i. R. neurodegenerativer Erkrankungen zugrunde liegen soll, wurden NMDA-Rezeptorantagonisten auch bei M. Alzheimer, M. Parkinson oder auch Hirninfarkten therap. versucht. Lediglich das mit niedriger Affinität bindende Memantin hat es jedoch zur Marktreife gebracht, weil höheraffine Substanzen zu ausgeprägten unerwünschten Wirkungen (insbes. Psychosen) führen.

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