Objektive Psychologie

 

[engl. objective psychology; lat. obicere sich zeigen, vor Augen führen], [HIS, PHI], Sammelbegriff für alle psychol. Richtungen, die ihre Kenntnisse auf obj. feststellbare Erscheinungen gründen. Solche Bestrebungen beginnen programmatisch formuliert etwa um die Jhd.wende (20. Jhd.). Als «Objektivisten» bezeichnete man z. B. v. Uexküll, Beer, Bethe. Erstgenannter begründete die Umweltlehre, derzufolge das Tier in seiner Eigenwelt zu betrachten sei, d. h. obj. und ohne anthropomorphistische Begriffe. Etwas später entwickelte Loeb in Berlin seine Lehre von den Tropismen. Etwa zu derselben Zeit tritt in Amerika die Tierps. mit der Forderung auf, streng obj. zu sein (Yerkes, Thorndike). Watson (1919) verkündet in polemischer Form eine Ps. ohne Bewusstsein, die sich ausschließlich auf das Verhalten gründen soll (Behaviorismus). In Russland forderte Pawlow, der Begründer der Lehre von dem bedingten Reflex, auch bei der Betrachtung der höchsten Funktionen des NS (Nervensystem) auf psychol. Begriffe zu verzichten. Etwas später begründete Bechterew die Reflexologie, die er ausdrücklich objektive Psychologie benennt. Neurismus.

Referenzen und vertiefende Literatur

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