Oesterreich, Traugott Erdmann Konstantin

 

(1880–1949), [HIS, PHI], war Religionsphilosoph und Psychologe. Er wurde in Stettin geb. und wuchs in Berlin auf. Er studierte Mathematik, Physik und Astronomie in Berlin, wechselte dann zur Philosophie und Ps. und promovierte 1905 bei Paulsen und Stumpf mit einer Arbeit über «Kant und die Metaphysik». Oesterreich arbeitete als Privatgelehrter und habilitierte sich mit der Schrift «Die Phänomenologie des Ich in ihren Grundproblemen» 1910 in Tübingen, wo er 1922 zum planmäßigen ao. Prof. für Philosophie und Ps. ernannt wurde. 1933 wurde Oesterreich zwangsemeritiert, da er eine demokratische und pazifistische Haltung vertrat und seine Frau jüdischer Herkunft war. Das Ehepaar lebte dann unter schwierigsten Bedingungen (Gestapo, Hausdurchsuchungen usw.) in Tübingen. 1945 wurde Oesterreich zum persönlichen Ordinarius berufen, aber bereits 1947 gegen seinen Willen in den Ruhestand entlassen. Oesterreich hat sich eingehend mit Pierre Janet, mit Persönlichkeitskrisen und Ichspaltung befasst. Er trat für die Anerkennung der Parapsychologie ein.

Referenzen und vertiefende Literatur

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