Operationsvorbereitung, psychologische

 

[engl. preoperative psychological preparation], [GES, KLI], psychol. Interventionen können prä- und postoperative Belastungsreaktionen vermindern und damit zu einem günstigeren Genesungsverlauf beitragen. In einer Metaanalyse über 38 Studien (Johnston, Vögele, 1993; s. auch Powell et al., 2010), zeigte sich, dass psychol. vorbereitete Pat. einen besseren postoperativen Verlauf zeigen als unvorbereitete Pat. Formen der psychologischen Operationsvorbereitung:

(1) Prozedurinformationen: Informationen über med.-technische Aspekte der Operation und der Narkose, z. B. die Art der Narkoseeinleitung, die Operationsdurchführung und therap. Maßnahmen nach der Operation. Diese Informationen bekommen Pat. i. d. R. zu versch. Zeitpunkten und von Angehörigen versch. Berufsgruppen vermittelt. Dazu gehören in erster Linie der behandelnde Haus- oder Facharzt, der operierende Chirurg und der Anästhesist. (2) Verhaltensinstruktionen: geben Empfehlungen, was Pat. nach der Operation selbst tun können, um sich möglichst rasch von der Operation zu erholen. Bspw. kann durch die richtige Atemtechnik einer Lungeninfektion vorgebeugt werden; rechtzeitig aufzustehen vermindert das Embolierisiko und fördert die allg. Erholung. (3) Empfindungsinformationen: Die Empfindung von Schmerzen kann erfolgreich reduziert werden, wenn der Schmerz nicht unerwartet auftritt. Schmerzen, auf die man sich vorbereitet hat, ängstigen weniger. Dadurch werden Schmerzen insges. weniger stark wahrgenommen. Dies gilt auch für andere unangenehme Empfindungen und vorübergehende körperliche Beeinträchtigungen wie z. B. Atemschwierigkeiten, Schluckbeschwerden. (4) kogn.-verhaltenstherap. Ansätze (Verhaltenstherapie, kognitive Verhaltenstherapie): versuchen, dem Pat. eine kogn. Neubewertung (kognitive Um-/Restrukturierung) der Operation und des Klinikaufenthalts zu ermöglichen, z. B. durch die Konzentration auf die pos. Aspekte der Behandlung. Dies beginnt bereits bei der Risikoeinschätzung des Eingriffs: Ein 5 %iges Misserfolgsrisiko bedeutet auch eine 95 %ige Erfolgschance. (5) Hypnose und Entspannungstechniken (Entspannung): werden verwendet, um akute Stressreaktionen zu behandeln und das Erregungsniveau bei sehr aufgeregten und ängstlichen Pat. zu senken. Ein Verfahren, das für Pat. schnell zu erlernen und deshalb vor einer Operation gut einzusetzen ist, ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobson. (6) Kombinationen dieser Verfahren: Erfolgreich ist bspw. die Kombination von progressiver Muskelrelaxation und der Autosuggestion von angenehmen Gefühlen und Bildern. Dieses Vorgehen hat sich bei der Durchführung von sog. min.-invasiven Eingriffen bewährt, bei denen die Pat. keine Vollnarkose bekommen, somit während des Eingriffs bei Bewusstsein sind.

Referenzen und vertiefende Literatur

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