orthostatische Dysregulation unter Psychopharmakotherapie
[engl. orthostatic dysregulation during psychopharmacotherapy], [PHA], Kreislaufregulationsstörung, die i. d. R. durch Medikamente bedingt ist, die α1-Adrenozeptoren blockieren. Dazu zählen vor allem viele Antidepressiva (insbes. trizyklische) und Antipsychotika. Durch die medikamentöse Blockade dieser Rezeptoren kommt es zu einer Verringerung des Blutgefäßtonus, vor allem von Venen und Venolen (kleine Vene). Bei schnellem Aufstehen aus dem Liegen kommt es hierdurch zu einem abrupten Blutdruckabfall und reflektorischer Tachykardie ( Beschleunigung der Herzfrequenz). Subj. erleben Pat. dies als «Schwarz-vor-Augen-werden» und Schwindel. Es kann auch zu Stürzen und Synkopen (kurzdauernder Bewusstseinsverlust aufgrund einer Mangeldurchblutung des Gehirns) kommen. Vor allem bei älteren Pat. muss bei Gabe von α1-Rezeptor-Antagonisten an die Gefahr der orthostatischen Dysregulation unter Psychopharmakotherapie gedacht werden. Wenn nicht darauf verzichtet werden kann, sollten Arzneimittel mit dieser Wirkung langsam aufdosiert werden.