Periodik, Periodizität

 

[engl. periodicity; gr. περίοδος (periodos) Herumgehen, Umlauf], [BIO], Periodik bzw. Periodizität beschreibt das Auftreten einer Erscheinung in Perioden. Allg. werden unterschieden: Jahresperiodik (Jahresrhythmus), Monatsperiodik (auch Mondperiodik), Menstruation und damit verbundene psych. Veränderungen, Tagesperiodik, auch zirkadiane Periodik, rhythmische Schwankungen von z. B. Leistungsvermögen, Körpertemperatur, Blutdruck, Blutzuckerspiegel, Spiegel versch. Hormone (z. B. Kortisol); ferner ohne festes Zeitmaß periodisch auftretende Erscheinungen wie die Manisch-depressive Störung oder Dipsomanie.

Spezif. werden unterschieden: zirkadiane Periodik, die endogene Periodik, die sich mehr oder weniger an den durch äußere Zeitgebersignale erzwungenen etwa 24-Std.- (d. h. Hell-Dunkel-)Rhythmus angleicht und die durch den Aktivitäts- und Schlaf-Wach-Rhythmus, die rhythmische Änderung der Körpertemperatur und der Aktivität aller vegetativen (Hormone) und vieler somatischen Funktionen des Organismus mit etwa 24-Std.- (zirkadianen) Perioden gegeben ist. Die zirkadiane Periodik ist vorwiegend von der Aktivität des jew. zirkadianen Oszillators (innere Uhr) abhängig. Isoliert können einzelne Organe (oder Zellen), z. B. die Leber, ihre eigene zirkadiane Periodik produzieren. Dies gilt auch für Zellkulturen, die aus diesen Organen gewonnen wurden. Die endogene zirkadiane Periodik ist in ihrer eigentlichen Länge nur unter «freilaufenden» (exp.) Bedingungen (Ausschaltung aller Umwelteinflüsse) zu beobachten. Sie wird normalerweise durch äußere (externe) Zeitgeber (Hell-Dunkel-Wechsel, soziale Faktoren) mit dem Tagesrhythmus synchronisiert. Die zirkadiane Periodik spielt heute zunehmend in der modernen Schlafforschung, Chronobiologie und Chronops. eine wichtige Rolle.

Ultradiane Periodik: rhythmische Variation biol. Prozesse und Systeme (System, Systemtheorie), die eine Periodik von erheblich weniger als 24 Std. Dauer haben und eine Schwingungsfrequenz von Multiplen der zirkadianen Periodik aufweisen. Hierzu zählt der zirkasemidiane Rhythmus, der durch das Auftreten der Hauptschlafperiode im Wechsel mit dem mittäglichen nap (Nickerchen) dokumentiert ist, sowie die bei Menschen ca. 90-minütige Periodik des basic rest activity cycle (BRAC), der durch den Schlafphasenzklyus dokumentiert ist.

Infradiane Periodik: rhythmische Variationen biol. Prozesse mit erheblich mehr als 24 Std. Dauer (z. B. der 28-Tage-Zyklus der Menstruation). Zeit.

Referenzen und vertiefende Literatur

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