Persönlichkeitsmerkmal
[engl. personality trait], [PER], bez. eine indiv. Eigenschaft, in der sich Personen voneinander unterscheiden. Die Gesamtheit der Persönlichkeitsmerkmale bildet die Persönlichkeitsstruktur (Persönlichkeit). Persönlichkeitsmerkmale wurden 1921 von Allport erstmals untersucht und klassifiziert. Strukturierungsansätze finden sich in Persönlichkeitstheorien und -modellen (Fünf-Faktoren-Modell). Auf Basis von Persönlichkeitsmerkmalen können Aussagen über künftiges Verhalten einer Person abgeleitet werden. Persönlichkeitsmerkmale als Dispositionen sind als sog. traits zu verstehen und von sog. states, der aktuellen Befindlichkeit, abzugrenzen. Dem Bewusstsein zugängliche, explizite Persönlichkeitsmerkmale lassen sich von impliziten Persönlichkeitsmerkmalen, die dem Bewusstsein nicht zugänglich sind, unterscheiden. Generell sind Persönlichkeitsmerkmale zeitlich relativ stabil (Persönlichkeitsmerkmale, Stabilität der), können jedoch durch gravierende Veränderungen in den Lebensumständen beeinflusst werden. In der Persönlichkeitsforschung spielen explizite Persönlichkeitsmerkmale eine wesentliche Rolle, da diese z. B. mittels Fragebogen erfasst werden können. Erhebungsmethoden sind neben Selbstauskünften auch Lebenslauf-, Beobachtungs- und Testdaten. Ansätze zur Datenkollektion sind ferner: (1) Fallstudien, (2) Untersuchungen anhand von Fragebogenverfahren (Persönlichkeitsfragebogen), (3) Laborexperimente. Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale allgemeinpsychol. Natur sind Kontaktorientierung, Besorgtheit; aus klinischer Sicht Psychotizismus, Depressivität; aus personalpsychol. Sicht Sozialkompetenz (soziale Kompetenzen), Dominanz. charakteristische Adaptationen (cA).