Persönlichkeitsmodelle, tiefenpsychologische
[engl. depth psychology based model of personality], [KLI, PER], Bez. für alle von den Überlegungen der drei großen tiefenps. Richtungen Psychoanalyse, Individualpsychologie, Analytische Psychologie bzw. Komplexe Psychologie bzw. ihren Schulen ausgehenden Versuche der Formulierung einer Theorie der Persönlichkeit. Gemeinsam sind diesen theoretischen Ansätzen folg. Merkmale: (1) Es handelt sich durchwegs um Modelle, die als Hilfskonstruktion für therap. Zwecke entstanden sind. Sie gehen daher über die reine Deskription hinaus und enthalten Elemente einer normativen Anthropologie. (2) Sie weisen eine dynamische Konzeption auf. Die psych. Phänomene werden als Resultat von Konfliktenund Kräfteverbindungen betrachtet, denen dranghafter Charakter zugeschrieben wird und die letztlich von einem Trieb (Freud: Sexualtrieb, Libido; Adler: Geltungsstreben; Jung: Libido) abgeleitet werden. (3) Die Aufbau- und Strukturmerkmale der Persönlichkeit werden unter Zuhilfenahme eines hierarchischen Schichtmodells beschrieben (Schichttheorie). Diese Vorstellung ist am ausgeprägtesten bei Freud vorhanden (Es, Ich, Über-Ich), aber auch von Adler und Jung, mit der Annahme einer der rationalen Gelenktheit nicht unmittelbar zugänglichen Tiefenschicht (Unbewusstes), der ebenfalls dynamische Relevanz zugeschrieben wird, beibehalten worden. Persönlichkeitstheorien, psychoanalytische.