Pfadintegration
[engl. path integration bzw. dead reckoning, lat. integratio Wiederherstellung], [KOG, WA], bez. die sensorischen, motorischen (Motorik, Psychomotorik) und kogn. (Kognition) Mechanismen der Aufnahme [engl. coding] und Aktualisierung [engl. updating] eines zurückgelegten Weges (Distanz- und Richtungsveränderungen) sowie die Aktualisierung der Raumpositionen des Akteurs relativ zum Ausgangspunkt dieses Weges auf der Basis von visuellen, vestibulären und kinästhetischen Bewegungs- und Beschleunigungssignalen (Raumrepräsentation, Raumorientierung). Pfadintegration wird zumeist mit Hilfe von sog. Heimfinde-Aufgaben untersucht, bei denen Menschen oder Tiere einen mehrgliedrigen Pfad (ggf. unter Ausschaltung eines oder mehrerer Sinne) durchlaufen und anschließend möglichst präzise zum unsichtbaren Ausgangspunkt des Pfades zurückkehren müssen. Mechanismen der Pfadintegration sind bei Mensch und Tier weitgehend automatisiert, wobei sehende wie auch blinde Menschen stabile Pfadintegrations-Leistungen zeigen, die aber deutlich schlechter sind als die versch. anderer Tierarten (z. B. Ameisen, Hamster, Hunde, Ratten). Kognitive Karte, räumliches Navigieren, räumliches Lernen, Raum.