Pfahler, Gerhard

 

(1897–1976), [HIS, PÄD], Sohn eines Pfarrers, 1916–1919 freiwillige Teilnahme am Ersten Weltkrieg, ab 1919 Studium der Neuphilologie in Tübingen, Ausbildung zum Volksschullehrer, 1921/22 Unterrichtstätigkeit, 1921–1924 Studium der Pädagogik, Ps., Volkswirtschaft und Staatsrecht in Tübingen und München. 1924 erfolgt die Promotionsprüfung zum Dr. phil. bei Kroh mit der Arbeit «Das Gesetz der ethischen Wertung als ein Hauptproblem der Pädagogik» (erschienen 1927); ab Juni 1926 ist er Assistent bei Kroh; 1928 Habilitation für Pädagogik und Ps. mit der Schrift «System der Typenlehren. Grundlegung einer päd. Typenlehre», danach Privatdozent. Pfahler lehrt dann als Professor an den Pädagogischen Akademien Rostock (1929), Altona (1930) und Frankfurt/Main (1932). Eintritt in die NS-nahe, rassistische Glaubensgemeinschaft Deutsche Christen und von 1934 bis 1936 Mitherausgeber der Zeitschrift Glaube und Volk in der Entscheidung. 1934 wird Pfahler o. Prof. für Pädagogik und Ps. an der Universität Gießen, dort 1934–1937 Rektor, Eintritt in NSDAP und SA. 1938 vertritt er den ps. Lehrstuhl in Göttingen, übernimmt dann im gleichen Jahr den Lehrstuhl für Ps. und Pädagogik an der Universität Tübingen. Pfahler entwickelt eine Typenlehre, die er auf päd. Handeln anwendet. Er beschreibt in seinen Arbeiten den Einfluss der Vererbung auf die Charakterbildung und entwirft eine Rassenseelenkunde. Kriegsdienst zw. 1938 und 1943. 1943 Ruf an die Universität Leipzig, den er im April 1944 ablehnt. 1944 Entlassung aus der Wehrmacht im Range eines Majors der Reserve; 1945 Übernahme der Kreisstabsführung des Volkssturms in Tübingen. 1945 Entlassung aus dem Hochschuldienst; bis 1947 Internierung in Balingen. Spruchkammerbescheid im Juni 1948 als «minderbelastet», dann als «Mitläufer», Versetzung in den Ruhestand und Entzug der Lehrbefugnis. Daraufhin eröffnet Pfahler eine psychoth. Praxis in Tübingen. 1952 erhält Pfahler seine Lehrbefugnis an der Universität Tübingen zurück, 1953 wird die Versetzung in den Ruhestand aufgehoben, er wird «Professor zur Wiederverwendung» nach §131 GG. 1956 Lehrauftrag am Psychol. Institut, 1959 Emeritierung; Lehrtätigkeit bis 1964.

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