Polytoxikomanie
[engl. polytoxikomania; gr. πολύς (polys) mehrere, τοξίνη (toxine) Gift, μανία (manía) Wut, Raserei], [KLI], als Polytoxikomanie bez. man den Konsum multipler psychotroper Substanzen, der zu einer Gesundheitsschädigung führt bzw. ein Abhängigkeitssyndrom, das sich als Gruppe von Verhaltens-, kogn. und körperlichen Phänomenen zeigt, die sich nach wiederholtem Substanzgebrauch entwickeln. Typischerweise besteht ein starker Wunsch, die Substanz einzunehmen, Schwierigkeiten, den Konsum zu kontrollieren, und anhaltender Substanzgebrauch trotz schädlicher Folgen. Dem Substanzgebrauch wird Vorrang vor anderen Aktivitäten und Verpflichtungen gegeben. Es entwickelt sich eine Toleranzerhöhung und manchmal ein körperliches Entzugssyndrom. Das Abhängigkeitssyndrom kann sich auf einen einzelnen Stoff beziehen (z. B. Tabak (Nikotin), Alkohol oder Diazepam), auf eine Substanzgruppe (z. B. opiatähnliche Substanzen) oder auch auf ein weites Spektrum pharmakol. unterschiedlicher Substanzen. Bei Letztgenanntem spricht man von Polytoxikomanie.