Populärpsychologie
[engl. folk psychology; lat. populus Volk], [KOG, PER, SOZ], volkstümliche, naive, vorwiss. Ps., zus.fassende Bez. für allein aus der Alltagserfahrung gewonnene, d. h. nicht mit empir.-wiss. Methoden überprüfte, psychol. Annahmen. Sie sind umgangssprachlich formuliert, enthalten verbreitete praktische Menschenkenntnis, Alltagswissen, Vorstellungen und Vorurteile und «erklären» das Handeln und psych. Zustände oft aus inneren geistigen Vorgängen, Lebenserfahrung oder vererbten Charaktereigenschaften. Als Bsp. sind auch einige der früher verbreiteten Charakterologien, Typologien und Motivationslehren zu nennen. In einigen der Voraussagen sind die Strategien eines naiver Statistikers zu erkennen. Patricia und Paul Churchland meinen aus Sicht des eliminativer Materialismus, dass viele der heutigen ps. Begriffe als Bez. mentaler Zustände vorwiss. folk psychology darstellen und durch die neurowiss. Terminologie zu ersetzen sind.