Prävention bei Paaren
[KLI], Prävention; Ziel der Prävention bei Paaren ist nicht die Verhinderung von Partnerschaftskonflikten oder einer evtl. späteren Scheidung, sondern die Sensibilisierung für Grundpfeiler einer lebendigen Partnerschaft (Commitment, befriedigende Sexualität, Nähe und Verbundenheit, gemeinsame Zeit), sowie die Förderung derjenigen Kompetenzen des Paares, die sich gemäß der Grundlagenforschung als signifikante Prädiktoren für eine längerfristig zufriedenstellende Beziehung erwiesen haben (Kommunikation, Problemlösen, Coping, dyadisches). Mittels niederschwelliger Angebote (Vorträge, Bücher, Broschüren), interaktiver DVDs und Kursen oder Trainings (meist in Form von Wochenendkursen oder mehrmaligen Abendkursen) zielt die universelle Prävention bei Paaren bei allen Paaren (z. B. i. R. der Ehevorbereitung) eine Stärkung der Beziehung an. In der selektiven Prävention werden Risikogruppen (z. B. werdende Eltern, Paare aus Scheidungsherkunftsfamilien), in der indizierten Prävention Paare, die bereits erste Anzeichen von Krisen feststellen, angesprochen. Je nach Zielgruppe und Bedarf variieren die Intensität und Dauer der Angebote, wobei Kursformate meist 8–15 Std. umfassen und in hohem Maße übungsorientiert sind. Evidenzbasierte Trainings (z. B. EPL, Paarlife) fördern mit einem hohen Betreuungsverhältnis (2 Paare pro Trainer) v. a. Kommunikationskompetenzen resp. dyadisches Coping. Mehrere Metaanalysen belegen die Wirksamkeit von Präventionsprogrammen bei Paaren.