Prognose

 

[engl. prognosis, prediction; gr. πρό (pro) vor, γνῶσις (gnosis) (Er-)Kenntnis], syn. Vorhersage, [DIA, FSE], man kann zw. kausaler Prognose und stat. Prognose unterscheiden. Eine kausale Prognose kann gemacht werden, wenn für das Eintreten der zukünftigen Situation eindeutige Gesetzmäßigkeiten als verursachend angenommen werden können. Von stat. Prognosen spricht man, wenn die Situation oder das Ereignis nur mit mehr oder weniger hoher Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden kann. Im Bereich der Vorhersage des menschlichen Verhaltens auf der Grundlage von diagn. Daten unterscheidet man noch je nach Verarbeitungsmodus der Daten zw. stat. und klin. Prognosen. Nach Meehl (1954) spricht man von stat. Prognosen, wenn die diagn. relevanten Informationen (Testwerte, Explorationsdaten usw.) zum Zwecke der Klassifikation von Individuen nach einem festgelegten Algorithmus verarbeitet werden und das Ergebnis in empirisch fundierten Wahrscheinlichkeitsaussagen besteht.

[KLI], eine klin. Prognose liegt dann vor, wenn diese Wahrscheinlichkeitsaussagen nicht gemacht werden und wenn aufgrund der Beschreibung eines Individuums Hypothesen oder Vermutungen über das weitere Verhalten geäußert werden. In der klinsichen Diagnostik bezieht sich die Prognose v. a. auf die Vorhersage des weiteren Verlaufs einer psych. Störung, meist basierend auf unterschiedlichen Datenebenen und Datenquellen (Diagnostik, multimodale). Methodik: logistische oder multiple Regressionsanalyse zur Identifikation bedeutsamer Prädiktoren.

Referenzen und vertiefende Literatur

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