Projektion

 

[engl. projection; lat. proicere nach vorne werfen], [KLI], das Hinausverlegen (Rückverlegen) von Innenvorgängen nach außen – etwa bei den Empfindungen oder dem Erleben subj. Qualitäten als Eigenschaften äußerer Dinge (Psychoanalyse). Das Übertragen von eigenen Gedanken und Gefühlen, aber auch Eigenschaften auf andere Personen. In der psychoanalytischen Theorie handelt sich bei der Projektion um einen Abwehrmechanismus (Abwehrmechanismen des Ich), der bei schweren seelischen Erkrankungen, z. B. den paranoiden Psychosen, eine zentrale Rolle spielt. Aber auch bei Angststörungen sind projektive Vorgänge maßgeblich beteiligt. In der Phobie wird eine Triebgefahr (z. B. die Angst vor dem ödipalen Rivalen) nach außen projiziert und auf ein Ersatzobjekt verschoben (z. B. Tiere bei der Tierphobie). Der Phobiker benimmt sich dann so, als ob die Angst auslösende Gefahr nicht von innen, sondern von außen stammt, und begegnet ihr mit dem krankheitstypischen Flucht- und Vermeidungsverhalten. projektive Tests.

[SOZ], in der Friedenspsychologie haben Projektionen eine wichtige Funktion bei der Entstehung von Feindbildern, indem neg. Eigenschaften der eigenen Nation als mirror images auf die gegnerische Nation übertragen werden (Bronfenbrenner, 1961). Inbes. aus psychoanalytischer Perspektive ist die Projektion mit Vorurteilen, Fremdenangst und Fremdenhass verbunden. Das Subjekt schreibt in diesen Fällen die Strebungen, die er in sich selbst abwehrt und verleugnet, dem anderen zu.

[BIO], in der Physiol. Ps. bez. Projektion das Hinausverlegen von Sensationen in die Körperperipherie: Projizierte Empfindungen können im Prinzip innerhalb aller Sinnesempfindungen auftreten, aber nur der projizierte Schmerz ist klin. bedeutsam. Solche Schmerzen treten z. B. bei Kompressionen des Spinalnerven beim akuten Bandscheibensyndrom auf. Die in den afferenten Fasern ausgelöste Aktivität (Schmerzempfindung) wird von unserem Bewusstsein in das Versorgungsgebiet des Nerven projiziert, von wo auch normalerweise die Reize stammen. Gehirn, Projektionsfelder.

Referenzen und vertiefende Literatur

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