psychodiagnostisches Gespräch

 

[engl. psychodiagnostic interview], psychologische Diagnostik, [DIA, KLI, SOZ], eine mit diagn. Zielsetzung und unter meth. Kontrolle verlaufende Begegnung zw. Pb und Untersucher. Ohne Bindung an besondere Aufgaben wie in der Testdiagnostik ist das psychodiagnostische Gespräch zugleich ein Explorieren (Exploration), ein Erkunden, und ebenso ist es das Aufnehmen der Anamnese. Die dem psychodiagnostischen Gespräch nahestehenden (auch gleichbedeutenden) Bez. Erkundungsgespräch (Arnold, 1957), Entfaltungsdialog (Heiss, 1949) belegen dies. Keine indiv. Diagnostik kommt ohne zusätzlich erschließendes Gespräch aus. Die Formen des psychodiagnostischen Gesprächs ergeben sich aus dem Zweck. Man unterscheidet zw. dem Gespräch als Informationssammlung, als Instrument der Persönlichkeits- (Persönlichkeitspsychologie) und Eignungsdiagnostik und als Mittel der Beeinflussung. Der Gesprächszweck entscheidet auch über den Freiheits- bzw. Gebundenheitsgrad des Gesprächs und über die Frage, ob es in dualer Form oder mit Partnern beim Untersucher bzw. beim Pb geführt wird. Sozialpsychol. Determinanten (Persönlichkeit des Untersuchers, Rollenproblem und dgl.) sind schließlich ebenso entscheidend wie Fragen der Gesprächstechnik (Raum, Zeit, Sprache, Ausdruck, Formulierung).

Referenzen und vertiefende Literatur

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