Psychophonetik

 

[engl. psychophonetics; gr. ψυχή (psyche) Seele, φωνή (phone) Ton, Stimme, [KOG, WA], Bez. für ein uneinheitliches Forschungsgebiet mit heterogenen ps. Fragestellungen, die mit der Phonetik des lautsprachlichen Verhaltens (Sprachproduktion) zu tun haben (formal analoge Bildungen: Psychosemantik, Psychosyntaktik). I. R. der Psychophonetik kann man Probleme behandeln, die zus.hängen (1) mit der Psychomotorik der Artikulation; (2) mit psychisch oder zentralnervös bedingten Störungen der Artikulation (Sprachstörungen); (3) mit der phonetischen Seite der Sprachwahrnehmung (Sprachrezeption), insbes. (4) mit der perzeptiven Verarbeitung phonetischer Reizmuster im internalisierten System der einzelsprachlichen Phonemen (Lautklassen) und ihren distinktiven Merkmalen (distinctive features; Jakobson & Halle, 1956); (5) mit der Silbengliederung (Silbe) des phonetischen Reizflusses; (6) mit diachronisch (sprachgeschichtlichen) Phänomenen wie Lautverschiebungen unter psychol. Aspekt; (7) mit dem Zusammenhang zw. der Lautgestalt eines Wortes und der zugeordneten Bedeutung (Lautsymbolik, Lautgebärde, Lautmalerei); (8) mit intraindiv. Varianzen der Phonation (Realisierung des phonetisch Standardisierten) bei versch. Motivations- und Affektlagen; (9) mit interindiv. Varianzen der Phonation, insbes. habituellem Sprechausdruck, der mit generellen Merkmalen der indiv. Persönlichkeit zus.hängen kann (Ausdruckspsychologie).

Referenzen und vertiefende Literatur

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