Psychosyndrom

 

[engl. (organic) psycho syndrome; gr. ψυχή (psyche) Seele, gr. σύνδρομος (syndromos) begleitend, zus.treffend], [KLI], Sammelbegriff für versch. organisch (zerebral) bedingte Störungen der psych. Funktionen. Der Gemeinsamkeit der Verursachung der Störungen im Organischen (es gibt eine unbegrenzte Vielzahl möglicher körperlicher Noxen) steht aber nur eine begrenzte Anzahl von in Erscheinung tretenden Krankheitsbildern (psychopathologische Syndrome; Psychopathologie) gegenüber. Vor allem in der älteren Literatur werden folg. Formen unterscheiden: (1) organisches Psychosyndrom (psychoorganisches Syndrom). Durch chronisch diffuse Gehirnschädigung entstehende Symptomentrias: Merkfähigkeitsstörung (Korsakow-Syndrom), Orientierungsstörungen, Denkstörungen, bes. der Kritik- und Urteilsfähigkeit, außerdem affektive Inkontinenz. Tritt häufig ein als Folge von Hirnschädigungen durch Krankheit, äußere Einwirkungen oder Alterungsprozesse. (2) hirnlokales Psychosyndrom: Syndrom psych. Veränderungen nach umschriebener hirnlokaler Schädigung, bei dem v. a. der Antrieb und die Affektivität betroffen sind. (3) endokrines Psychosyndrom: Psychopathologische Symptomatik je nach der Erkrankung der endokrinen Organe: Hyperthyreose (Basedow-Krankheit), Myxödem, Hypoparathyreodismus, Addison’sche Krankheit, adrenogenitales Psychosyndrom und Dystrophiaadiposogenitalis. Die Störungen bestehen zumeist in der Steigerung oder Abschwächung der hormonalen Funktion (Hormone). (4) akutes hirnorganisches Psychosyndrom: somatogene Psychose. Die Krankheit ist zumeist Folge schwerer körperlicher Allg.- und Hirnerkrankung (Infekt, Intoxikation, akute diffuse Hirnschädigung). Je nach Schwere der Erkrankung oder der indiv. psych. Eigenart treten versch. Symptome auf, wobei die Bewusstseinsstörung im Vordergrund steht. Zumeist rasche Remission, oft Übergang in ein residuales, organisches Psychosyndrom (5) frühkindliches exogenes Psychosyndrom: Durch diffuse Schädigung des Gehirns (prä-, peri- und postnatal) hervorgerufene psych. Störungen, die sich im Laufe der Entwicklung des Kindes als erhöhte motorische Unruhe, Konzentrationsschwäche, Reizüberempfindlichkeit u. a. manifestieren und mit der Pubertät abklingen.

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