Psychotherapie, ökonomische Aspekte

 

[engl. psychotherapy, economic aspects], [KLI], spätestens seit den 1980er-Jahren werden bei Untersuchungen zur Wirksamkeit der Psychotherapie immer häufiger auch die wirtschaftlichen Aspekte behandelt. Studien zu diesem Thema müssen sowohl die Kosten der Psychoth. als auch die – verhältnismäßig schwer zu bewertenden – Nutzenaspekte (Evaluation, ökonomische) erfassen und bewerten. Hierzu haben sich, angelehnt an das dazugehörige Forschungsfeld der Gesundheitsökonomie und die Volkswirtschaftslehre insges., neben eigenen Begrifflichkeiten auch spez. Fragestellungen und Untersuchungsansätze etabliert. Man unterscheidet direkte Kosten (die Kosten der Behandlungen und anderer damit verknüpfter Ausgaben wie z. B. Krankengeld) von indirekten Kosten, d. h. solchen Kosten, die durch Produktivitätsverluste und soziale Nachteile entstehen. Die sog. intangiblen Kostenfaktoren versuchen, psych. Belastungen vergleichend darzustellen, dies geschieht oft darüber, dass die mit der Belastung verbundenen Lebensqualitätsverluste festgestellt werden und diese dann wiederum mit dem Ansatz der qualitätsadjustierten Lebensjahre (quality-adjusted life year (QALY)) einer Standardisierung und vergleichenden (wirtschaftlichen) Bewertung zugänglich gemacht werden. Wichtig für die vergleichende Bewertung von Behandlungen sind auch die sog. Opportunitätskosten; sie bez. den Wert bzw. den Nutzen der entgangenen Verwertungsalternative. Bei der Kostenanalyse werden die Kosten versch. Behandlungen dargestellt und miteinander verglichen. Weitergehende Analysen berücksichtigen Ergebnismaße. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse werden die Ergebnisse einer Behandlung in wirtschaftliche (Geld-)Werte umgerechnet. Bei der Kosten-Wirksamkeits-Analyse oder Kosten-Effektivitäts-Analyse werden die Behandlungsergebnisse nicht in Geldwerte umgerechnet, aber mit den gleichen Variablen erfasst, um die Behandlungskosten versch. Therapien über diesen Weg vergleichen zu können. Die zunehmende Bedeutung gesundheitsökonomischer Untersuchungen zur Psychoth. ergibt sich u. a. daraus, dass die Finanzierungsmöglichkeiten jedes Gesundheitswesens begrenzt sind und dass daraus eine gesellschaftliche und ethische Notwendigkeit entsteht, Behandlungsleistungen hinsichtlich ihrer Effektivität und Wirtschaftlichkeit zu überprüfen und vor diesem Hintergrund über die angemessenen Versorgungsangebote zu entscheiden (effectiveness, efficacy). Versch. Autoren haben auf der Basis unterschiedlicher Studien die Wirtschaftlichkeit von Psychoth. im Vergleich zu alternativen Behandlungen bestätigt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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