Qualitätsmanagement
[engl. quality management; management Führung; lat. qualitas Beschaffenheit, Eigenschaft], [AO, KLI, FSE], die DIN EN ISO 9000: 2005 def. Qualitätsmanagement als «aufeinander abgestimmte Tätigkeiten zum Leiten und Lenken einer Organisation bzgl. Qualität». Hierunter werden insbes. organisatorische Maßnahmen subsumiert, die Voraussetzungen zur Sicherstellung von Struktur- und Prozessqualitätsmerkmalen als Determinanten einer guten Ergebnisqualität schaffen. Qualitätsmanagement ist auf der obersten Leitungsebene lokalisiert und umfasst u. a. Fragen der Qualitätskultur und -ziele, alle Maßnahmen der Qualitätssicherung sowie ökonomische und betriebliche Aspekte. Gemäß DIN EN ISO 9000: 2005 sind folg. Grundmerkmale kennzeichnend: (1) Kunden-/Pat.orientierung, (2) Organisation auf Ebene der Führungskräfte, (3) Partizipation der Mitarbeitenden, (4) Prozessorientierung, (5) Systemorientiertes Management, (6) Kontinuierliche Verbesserung (PDCA-Zyklus), (7) Sachliche, daten- und informationsbasierte Entscheidungsfindung, (8) Beziehungen zu Kooperationspartnern zum gegenseitigen Nutzen. Die Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses [www.g-ba.de/informationen/richtlinien/20/] fordern für das Qualitätsmanagement in der psychoth. Behandlung: (1) Integration aktueller fachlicher und wiss. anerkannter Standards in den Behandlungsalltag, (2) Berücksichtigung von Leitlinien, (3) Beratung und Mitwirkung der Pat. bei Entscheidungsfindung (Partizipative Entscheidungsfindung), (4) Information der Pat. bzgl. präventiver, diagn. und therap. Maßnahmen, (5) Strukturierte Behandlungsabläufe in der Praxis, (6) Geregelte Kommunikation und Zus.arbeit innerhalb der Praxis sowie zw. ärztlichen/psychoth. Kollegen, (7) Festlegung von Qualitätszielen, (8) Systematische Prüfung der Zielerreichung, (9) Explikation und Beschreibung von Prozessen und Arbeitsabläufen, (10) Pat.befragungen, (11) Geregelter Umgang mit Beschwerden, (12) Geregelter Umgang mit (Behandlungs-)Fehlern und (13) Notfallpat., (14) Dokumentation von Behandlungsverläufen und Pat.beratungen. Die systematische Orientierung an und Umsetzung von Qualitätsmanagement-Modellen kann durch externe Zertifizierungen dokumentiert werden, die in allen Phasen durch Audit-Prozesse begleitet werden. Zertifizierungsprozesse erforden eine langfristige Begleitung (Orientierung: 2 Jahre Planung, 2 Jahre Umsetzung, 1 Jahr Überprüfung und endgültige Implementierung). Neben der DIN ISO-Norm sind insbes. die Zertifizierung nach dem EFQM-Modell und die KTQ-Zertifizierung [www.ktq.de] etabliert.