Ranschburg, Pal (auch: Paul)
(1870–1945), [HIS, KOG], ungarischer Psychologe und Psychiater, Med.studium an der Universität Budapest, 1894 Promotion. Ranschburg gründete 1899 das erste ps. Laboratorium in Ungarn. Ab 1902 gehörte dies zur Hochschule für Heilpädagogik, Budapest. Mithilfe eines von Ranschburg entwickelten Messgerätes, des Mnemometers, führt Ranschburg Gedächtnisexperimente an Gesunden und an Pat. der Psychiatrischen Klinik durch. Er beobachtet Verwechslungen vor allem bei ähnlichen Zahlen oder Worten und entwickelt 1902 das Gesetz der homogenen Hemmungen (Ranschburg’sches Phänomen), das später durch Münsterberg und andere als eine Grundlage für die Monotonieforschung dient. Ranschburg prägte 1916 die Begriffe Legasthenie und Arithmasthenie (Dyskalkulie, Rechenschwäche), 1918 wird Ranschburg Professor, 1928 Präsident der Ungarischen Gesellschaft für Ps.