Rasse

 

Menschen, die sich aufgrund genetisch determinierter körperlicher Merkmale, vor allem Hautfarbe und Augenform (z. B. «Schlitzauge»), von anderen Gruppen von Menschen unterscheidet. Der Begriff der Rasse hat eine lange Geschichte, die untrennbar mit der Geschichte der Ablehnung und Herabwürdigung andersartiger Populationen verbunden ist (Rassismus), in Dt. vor allem während der Zeit des Nationalsozialismus. Deshalb ist der Begriff der Rasse seit dem 2. Weltkrieg in der dt.sprachigen Ps. diskreditiert. Rasse ist bedingt geeignet, um auf den Lebensraum von Vorfahren hinzuweisen. Deshalb ist Rasse in Einwanderungsländern wie USA, Kanada und Australien eine durchaus «politisch korrekte» Bez. der geografischen Herkunft der Teilnehmer an psychol. Studien (z. B. African-American, Asian-American, European-American, Hispanic (aus Süd- und Mittelamerika stammend), früher auch Black und White oder Caucasian (letzteres geht auf den Zoologen und Anthropologen Johann Friedrich Blumenbach 1775 zurück, der den Kaukasus für den Ursprungsort der Weißen hielt). 

Zur Charaktersierung der genetischen Ähnlichkeit (Genetik, Verhaltensgenetik) ist ein auf Hautfarbe und Augenform reduzierter Rasse-Begriff nicht geeignet. Z. B. haben die Aborigines in Australien und viele afrikanische Ethnien eine ähnlich dunkle Hautfarbe, weil sie einen Selektionsvorteil bei starker Sonneneinstrahlung bietet, obwohl sie sich genetisch und von ihrer Migrationsgeschichte her vgl.weise stark unterscheiden. Relativ zu den genetischen Unterschieden innerhalb von Ethnien sind die genetischen Unterschiede zw. unterschiedlichen Ethnien jedoch gering (5%–6% der gesamten genetischen Unterschiede; Rosenberg et al., 2002).

Referenzen und vertiefende Literatur

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