Rentenneurose

 

[engl. compensation neurosis], syn. Begehrensneurose, [KLI], Konzept einer psych. Störung, die sich kausal aus der andauernden und hartnäckigen Verfolgung von tatsächlich oder vermeintlich bestehenden rechtlichen Ansprüchen, Erwartungshaltungen und dem subj. Unrechtrechtserleben bei Nichtgewährung geltend gemachter Ansprüche ableitet. Im Ggs. zu einer Simulation oder Aggravation werden im Rahmen einer Rentenneurose keine psych. oder körperlichen Störungen vorgetäuscht. Diagn. kann die Abgrenzung schwierig sein. Nach höchster Rechtsprechung werden in Dt. Ansprüche, die zwar aus einem ursprünglichen Schadensereignis hervorgehen, die im Grunde jedoch i. S. einer Rentenneurose zu beurteilen sind, regelmäßig nicht anerkannt, auch wenn eine mittelbare Kausalität zum Schadensereignis zu bejahen ist. Der Begriff wird heute nur noch selten verwendet. Diagn. wird bei Dominanz psych. Beschwerden eine dem Beschwerdenspektrum entspr. Diagnose vergeben (z. B. Depression), bei Vorherrschen somatischer Beschwerden wird nach der ICD-10 eine eigenständige Diagnose vergeben: Entwicklung körperlicher Symptome aus psych. Gründen (F68.0), während das DSM keine spezif. Kodierung für die Rentenneurose vorhält.

Referenzen und vertiefende Literatur

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