Ressourcen, gesundheitsbezogene
[engl. health resources; lat. resurgere hervorquellen], [GES], gesundheitsbezogene Ressourcen sind gesunderhaltende Kräfte, also Determinanten von Gesundheit, die im Ggs. zu Risiken als Determinanten von Krankheit stehen. Sie spielen eine zentrale Rolle in Antonovskys (1979, 1987) Modell der Salutogenese und werden hier als generalisierte Widerstandsressourcen [engl. generalized resistance resources] bez., weil sie Menschen in vielen Belastungssituationen helfen, diese erfolgreich zu bewältigen, und damit einen pos. Einfluss auf ihre Gesundheit haben. Ressourcen haben insbes. eine wichtige Funktion für die Bewältigung (coping) von Belastungen, was sich empir. in der Ressourcenforschung für unterschiedliche Ressourcen und Belastungsarten (z. B. Belastungen durch Lebensereignisse, Krankheiten, Arbeitsbelastungen) bestätigen lässt. Zudem haben sie aber auch eine zentrale Funktion bei der Unterstützung eines pos. Gesundheitsverhaltens oder Gesundheitshandelns. Systematisch lassen sind externe und interne Ressourcen unterscheiden (Faltermaier, 2017): Externe Ressourcen können in der soz. und sozio-kult. Umgebung von Menschen liegen; dabei spielen v. a. soziale Netzwerke und die soziale Unterstützung eine sehr bedeutsame Rolle für die Bewältigung von Belastungen, aber auch Merkmale der Arbeitsumwelt (Kontroll- und Unterstützungsmöglichkeiten in der betrieblichen Organisation; Ressourcen am Arbeitsplatz), der materiellen Lage (Verfügbarkeit von Geld und Vermögen) und des kult. Kontextes (stabile kult. Regeln und Überzeugungen) können als Ressourcen wirken. Interne Ressourcen betreffen die Person, ihre psych. Eigenschaften und Kompetenzen (Gesundheitskompetenz), aber auch ihre körperlichen Merkmale. Gut belegt als Ressourcen sind Persönlichkeitseigenschaften wie Kontrollüberzeugungen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen (Selbstwirksamkeitserwartung), Optimismus und Intelligenz, aber auch Handlungskompetenzen wie Coping-Fähigkeiten oder soziale Kompetenzen. Als körperliche Ressourcen werden vor allem die Immunsystemkompetenz, vegetative Stabilität (vegetative Labilität), körperliche Fitness und Körpergefühl verstanden. Vielfach sind zwar einzelne Ressourcen in ihrer Funktion für die Stressbewältigung und Gesundheit gut belegt, aber die Arten ihres Zusammenwirkens lassen noch viele Fragen offen. Für die Praxis bietet sich die Förderung von Ressourcen als bedeutsame Strategie der Gesundheitsförderung und Psychotherapie (Ressourcenaktivierung in der Psychotherapie) an, weil sie pos. Kräfte und Ziele unterstützt und daher eine bessere motivationale Grundlage schafft.