Restless-Legs-Syndrom (RLS)
[engl.] «Syndrom unruhiger Beine», [PHA], häufige neurologische Erkrankung (Prävalenz bei älteren Menschen 2–10 %), die zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen zählt. Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Das RLS ist durch sensible Störungen vor allem der Beine, seltener auch der Arme, und einen quälenden Bewegungsdrang gekennzeichnet, der zu ausgeprägten Schlafstörungen führen kann. Im Schlaf-EEG lassen sich bei 80–90 % der Betroffenen charakteristische periodische Beinbewegungen ([engl.] periodic limb movements, PLM) nachweisen. Die Erkrankung kommt familiär gehäuft vor, mehrere Risikogene sind bekannt. Es liegt offenbar eine Minderfunktion nigrostriataler dopaminerger Systeme vor. Leichtere Formen des RLS müssen nicht behandelt werden. Die medikamentöse Behandlung schwererer Formen wird mit Nicht-Ergot-Dopaminagonisten, in zweiter Linie auch mit L-Dopa, durchgeführt. Auch Opiate und Antikonvulsiva können versucht werden. Ein manchmal vorliegender Eisenmangel muss substituiert werden. Ein RLS kann auch medikamentös verschlimmert oder ausgelöst werden, vor allem durch Antipsychotika, aber auch durch (serotonerg wirkende) Antidepressiva.