retroaktive (rückwirkende), proaktive (vorwirkende) Hemmung

 

[engl. retroactive/proactive inhibition; lat. retro rückwärts], [KOG], wird eine Serie sinnloser Silben gelernt und anschließend eine zweite Serie irgendwelchen Materials, so kann die zweite Serie auf die Erinnerung der vorher gelernten einen ungünstigen Einfluss ausüben (retroaktive (rückwirkende) Hemmung). Entsprechend kann sich vorher gelerntes Material ungünstig auf die Wiedererinnerung des später Gelernten auswirken (proaktive (vorwirkende) Hemmung). Das Phänomen der retroaktiven Hemmung wurde zuerst von G. E. Müller und Pilzecker 1900 untersucht und als Folge der Stärke der Prozesse im Gedächtnis interpretiert. Eine andere Deutung der retroaktiven Hemmung lieferte v. Restorff (1933), wonach diese durch Bereichsbildung im Spurenfeld zustande kommt. Solche Bereiche organisieren sich nach Ähnlichkeit der Spuren. Enthalten zwei gelernte Serien viele ähnliche Elemente, schließen sich die Spuren solcher ähnlicher Elemente aus beiden Serien zus., wodurch die Erinnerungshemmung verursacht werden soll. Das Phänomen der retroaktiven Hemmung und der proaktiven Hemmung kann auch i. S. eines neg. Übertragungseffektes (Transfer) angesehen werden (Düker, 1967). Hemmung, Interferenz.

Referenzen und vertiefende Literatur

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