Risikoschub-Effekt

 

[engl. risky shift effect], [SOZ], der Risikoschub-Effekt beschreibt das Phänomen, dass individuelle risikohafte Entscheidungen (Entscheiden) in und nach der Interaktion (soziale Interaktion) in der Gruppe verändert werden – meist in Richtung auf größere Risikobereitschaft oder Risikofreudigkeit (Risikoverhalten, Stoner, 1961). Das vor allem mit Fragebogen untersuchte Entscheidungsverhalten wird mit einer ganzen Serie von Konzepten und Modellen erklärt, wie z. B. der Führungshypothese, der Risiko-Rhetorik-Hypothese, normativen und kult. Standards (Normen, soziale), der Gewöhnungs-und Bekanntheitshypothese. Die meisten Erklärungen waren partieller Natur, die Entscheidungen mehr oder weniger beliebig bzw. konsequenzenlos für die Vpn, sodass in den letzten zehn Jahren kaum noch Publikationen zu diesem Themengebiet erschienen sind. Stattdessen gibt es zahlreiche Untersuchungen zur Gruppenpolarisierung, wonach sich risikioreichere oder vorsichtigere Entscheidungen während des Gruppendiskussionsprozesses in Abhängigkeit von der anfänglich diskutierten Position ergeben. Die Polarisierung ist dann das Ergebnis des Diskussionsverlaufs, der zu einer Extremisierung der Entscheidungen führt.

Referenzen und vertiefende Literatur

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