Risikowahrnehmung

 

[engl. risk perception], [GES], beschreibt das subj. wahrgenommene Risiko, d. h. die subj. wahrgenommene Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines best. neg. Ereignisses (z. B. Auftreten einer Krebserkrankung). Die Risikowahrnehmung bildet Laienkonzepte (Gesundheit, Laienkonzepte) über Auftretenswahrscheinlichkeiten ab und ist abzugrenzen von der Risikoabschätzung durch Experten, die auf objektiven Daten (Objektivität) und Abschätzungsalgorithmen beruht. Innerhalb der Risikowahrnehmung kann zw. allgemeiner und selbstbezogener Risikowahrnehmung unterschieden werden. Die allgemeine Risikowahrnehmung bezieht sich auf die Einschätzung von Risiken in der Allgemeinbevölkerung (z. B. Herzinfarktrisiko) bzw. in einer best. Referenzgruppe (z. B. Herzinfarktrisiko unter Rauchern). Dahingegen bildet die selbstbezogene Risikowahrnehmung das Risiko ab, selber von dem neg. Ereignis betroffen zu werden. Die selbstbezogene Risikowahrnehmung ist Bestandteil von Modellen der Verhaltensänderung (Health Belief Model, Health Action Process Approach) und wird bspw. zur Erklärung und Vorhersage von Gesundheitsverhalten herangezogen. Die Beeinflussung der Risikowahrnehmung wird über Strategien der Risikokommunikation (Furchtappelle und Informationsappelle) angestrebt (Renner et al., 2009).

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.