Rohracher, Hubert

 

(1903–1972), [FSE, HIS, PER], österreichischer Psychologe; Jurastudium in Innsbruck und Philosophie/Ps.-Studium in Wien parallel. In München 1926 Promotion zum Dr. phil. mit einer Dissertation über Fechner (Fechner, Gustav Theodor), in Innsbruck 1929 zum Dr. jur. Tätigkeit als Hilfskraft bei Erismann in Innsbruck, 1932 dort Habilitation mit einer Arbeit über die Theorie des Willens. 1934–1937 Medizinstudium in Innsbruck, Beginn gehirnelektrischer Experimente; Kontakt mit Karl Bühler und Charlotte Bühler und Egon Brunswik. 1938, nach dem «Anschluss» Österreichs, Entlassung aus dem Hochschuldienst, 1939 Wehrdienst. Briefe, in denen Rohracher geschrieben hatte, Dt. werde hoffentlich den Krieg verlieren, wurden zensiert, sodass die Gestapo forderte, Rohracher in ein KZ zu überstellen. Er entging dem KZ, indem er sich freiwillig für den Frontdienst meldete. Rohracher wurde dann im April 1943 überraschend als außerordentlicher Professor nach Wien berufen. Dies geschah trotz seiner bekannten Gegnerschaft zum Nationalsozialismus. Der Grund der Berufung war sehr wahrscheinlich, dass Rohracher ein EEG-Gerät besaß und die Wehrmacht sich von seinen Untersuchungen kriegswichtige Ergebnisse versprach (Benetka, 1998). 1947 wurde Rohracher zum o. Prof. ernannt. Neben seinen charakterologischen und willensps. Arbeiten vertrat Rohracher eine für die österreichische Ps. wegweisende naturwiss.-experimentelle Psychologie. Zu seinen Entdeckungen zählt die Mikrovibration.

Referenzen und vertiefende Literatur

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