Rosenthal, Robert

 

[HIS, SOZ], wurde 1933 in Gießen geboren und floh als Kind mit seinen Eltern in die USA. Er studierte an der University of California, Los Angeles, und arbeitete ab 1967 viele Jahre an der Harvard University. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand ist er an der University of California, Riverside, tätig. Rosenthal wurde bekannt durch seine Untersuchungen zum Versuchsleiter-Erwartungseffekte [experimenter expectancy effect] auch «Rosenthal-Effekt» genannt: Vl, die bestimmte Ergebnisse in ihren Experimenten erwarten, kommen eher zu Ergebnissen i. S. ihrer Hypothesen als Vl in Kontrollgruppen ohne entspr. Erwartungen. Später konnte Rosenthal die sich selbst erfüllende Vorhersage (self-fulfillig prophecy) auch für Lehrer bzgl. deren Schüler nachweisen (Pygmalion-Effekt). Wesentlich für die Wirkungen solcher Effekte sind offenbar nonverbale Prozesse, die Rosenthal auch für Arzt-Pat.-, Therapeut-Klient- und Richter-Angeklagter-Beziehungen untersuchte. Rosenthal erhielt zahlreiche Auszeichnungen; so 2003 die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen.