Sakkade
[engl. saccade; frz. saccadé ruckartig], [WA], sehr schnelle, ruckartige Augenbewegung (Augenbewegung) zum Wechsel des Fixationspunktes; die Dauer von Sakkaden wächst etwa linear mit der Weite (für Weiten oberhalb von ca. 5°: 20 bis 30 ms + 2 ms/°). Bei großen Weiten fallen Sakkaden typ.weise zu kurz aus, und ca. 200 ms nach Beginn der ersten Sakkade folgt eine Korrektursakkade, auch wenn das Fixationsziel nicht mehr sichtbar ist. Bereits kurz vor Beginn und über die Dauer der Sakkade hinaus ist die Empfindlichkeit des Sehens vermindert (saccadic suppression). Den Zweck der max. schnellen Bewegung kann man in der Minimierung der Zeit sehen, während der das Sehen durch ein bewegtes/verwischtes Netzhautbild beeinträchtigt ist. Von den willkürlichen Sakkaden sind die unwillkürlichen Mikrosakkaden (Weiten von wenigen Winkelminuten) abzugrenzen, die während einer Fixation beobachtet werden können.Ohne Hilfsmittel gut zu beobachten sind Sakkaden beim Lesen, die eine geringe Winkelbreite haben; bei schwierigeren Texten sind sie kürzer, bei leichteren Texten weiter; die Fixationsintervalle zwischen den Sakkaden dauern ca. 250 ms.