Sander, Friedrich

 

(1889–1971), [HIS, WA], Mitbegründer der genetischen Ganzheitsps. (sog. Zweite Leipziger Schule). 1913 Dr. phil. in Leipzig, 1913–14 Assistent und Abteilungsvorstand am Psychologischen Institut Leipzig, 1914–1918 Kriegsdienst, 1919–1929 erneut Assistent und Abteilungsvorstand am Psychologischen Institut Leipzig (letzter Assistent von Wundt), 1929–1930 a.o. Prof. in Gießen, 1933–1945 o. Prof. für Ps. in Jena, 1945 entlassen, 1949–1951 Prof. in der Lehrerbildung, 1951 Lehrbeauftragter an der TU und der FU Berlin, 1952 Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für Anthropologie Berlin. 1954–1960 o. Prof. und Direktor des Psychologischen Instituts Bonn. Die Entwicklung von Gestalterlebnissen aus «Gestaltkeimen» bez. Friedrich Sander als Aktualgenese, experimentell z. B. durch stufenweise Darbietung eines zunächst unscharfen, dann immer schärfer werdenden Bildes nachweisbar. In der sog. Sander’schen Täuschung erscheinen zwei gleich lange Linien in einem Parallelogramm (Sander’sches Parallelogramm) als verschieden lang, was Friedrich Sander auf den Gestaltzusammenhang zurückführt. Sander war Mitglied der NSDAP und versuchte die Ps. in den Dienst nationalsozialistischer Ideale zu stellen (vgl. Fitzek & Wittmann, 2003). Zu den Ehrungen, die Friedrich Sander erhielt, zählt die Ehrenmitgliedschaft des Berufsverbands Deutscher Psychologen, die 2018 postum aberkannt wurde (Brücher-Albers, 2018).

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Sicherheit und den Betrieb sowie die Benutzerfreundlichkeit unserer Website sicherzustellen und zu verbessern. Weitere informationen finden Sie unter Datenschutz. Da wir Ihr Recht auf Datenschutz respektieren, können Sie unter „Einstellungen” selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Ihnen durch das Blockieren einiger Cookies möglicherweise nicht mehr alle Funktionalitäten der Website vollumfänglich zur Verfügung stehen.