schizophrenes Residuum
[engl. residual schizophrenia; gr. σχίζειν (schízein) (ab)spalten, φρήν (phren) Seele, Zwerchfell, lat. residuum Rest], [KLI], das schizophrene Residuum bez. ein typischerweise irreversibles Endstadium im Verlaufe einer schizophrenen Erkrankung (Schizophrenie), in das immer noch ein beträchtlicher Anteil der Betroffenen (keineswegs aber alle) gelangt. Anders als meist in den zuvor zu beobachtenden Frühstadien finden sich dabei kaum mehr psychotische Symptome, sondern eine ausgeprägte Negativsymptomatik wie Affektverflachung, Antriebslosigkeit, verminderte soziale Leistungsfähigkeit und Sprachverarmung. In vielen Fällen stellt sich eine Verwahrlosung mit Vernachlässigung der Körperpflege ein. Dieses Endstadium hatte offenbar E. Kraepelin im Auge, als er die Störung mit Dementia praecox bez. Personen im schizophrenen Residualzustand sind meist auf Betreuung in Heimen oder Wohngemeinschaften angewiesen bzw. bilden einen nicht unbeträchtlichen Teil der Obdachlosen.