Schizophrenie, kognitive Interventionen
[KLI], kogn.-behaviorale Interventionen für Schizophrenie (KVT-S) [engl. Cognitive Behavioral Therapy for psychosis, CBTp] beinhalten den Aufbau einer tragfähigen Therapiebeziehung mittels gesprächstherap. Techniken (Gesprächspsychotherapie) und einer empathischen (Empathie) und entpathologisierenden Haltung, die Entwicklung indiv. Erklärungsmodelle für psychotische Symptome wie Wahn, Halluzination und Neg.symptomatik, die Vermittlung von Strategien zum Umgang mit belastenden Symptomen, die gezielte kognitive Um-/Restrukturierung wahnhafter Überzeugungen und zugrunde liegender dysfunktionaler Überzeugungen und Schemata sowie Interventionen zur Rückfallprävention (Verhaltenstherapie). Das Rational für die Annahme, dass KVT bei psychotischer Symptomatik indiziert sein könnte, liegt in epidemiologischen Studien (Epidemiologie), die dafür sprechen, dass psychotische Symptome in der Bevölkerung kontinuierlich verteilt sind und sich zw. «gesund» und «krank» eher in Quantität als in Qualität unterscheiden. Dies unterstützt die Annahme, dass normale Mechanismen der Wahrnehmung und Meinungsbildung an psychotischen Erlebnissen beteiligt sind, und diese somit für kogn. Interventionen zugänglich sein könnten. Die Wirksamkeit von KVT-S ist durch randomisierte kontrollierte Studien belegt worden. Metaanalysen finden Effektstärken im kleinen bis moderaten Bereich. KVT-S wird in gängigen Behandlungsleitlinien (Leitlinie, Behandlungsleitlinie) wie den Leitlinien der Dt. Gesellschaft für Psychiatrie, Psychoth. und Nervenheilkunde (DGPPN) empfohlen. Verschiedentlich sind Prädiktoren des Therapieerfolges und die Effektivität von KVT-P bei spezif. Zielgruppen (z. B. Pat. ohne Medikamente/mit vorrangiger Neg.symptomatik/im Akutstadium) untersucht worden. Diese sprechen gegen eine Indikationseinschränkung von KVT-S auf best. Untergruppen von Pat. mit Schizophrenie.