Schutzmotivation, Theorie der

 

[engl. Protection Motivation Theory], [EM, GES], ist ein von Rogers (1975a) konzipiertes Modell des Gesundheitsverhaltens. Die Theorie

der Schutzmotivation zählt zu den Furchtappelltheorien, die auf der Annahme basieren, dass Furchtappelle, wie bspw. erlebte Gesundheitsbedrohungen, dazu führen, dass Menschen ihr Gesundheitsverhalten ändern wollen, genauer gesagt, dass sie Gesundheitsverhaltensintentionen (hier: S.) ausbilden. In der Theorie

der Schutzmotivation wird angenommen, dass die S. von zwei Bewertungsprozessen abhängt. Die Bedrohungseinschätzung ist das Ergebnis eines Abwägens der Kosten und Nutzen (Kosten-Nutzen-Kalkulation) eines Verhaltens (z. B. Rauchen). Die Kosten ergeben sich aus dem eingeschätzten Schweregrad einer Gesundheitsbedrohung (Wie schlimm ist Lungenkrebs?) und der wahrgenommenen eigenen Vulnerabiltiät (Wie anfällig bin ich für diese Erkrankung?, Erwartung-Wert-Prinzip). Der Nutzen meint die intrinsische Belohnung (Genuss beim Rauchen) und extrinsische Belohnung (Anerkennung in Peergroup) durch das Verhalten (Verstärkung). Der zweite Bewertungsprozess ist die Bewältigungseinschätzung, die sich aus den (Selbstwirksamkeitserwartungen: Traue ich mir zu, das Rauchen unterlassen zu können?), den (Handlungsergebniserwartungen: Führt das Nichtrauchen tatsächlich dazu, dass ich schwerwiegende Erkrankungen vermeiden kann?) und den Handlungskosten (Wie viel Überwindung und Anstrengung kostet es mich, das Rauchen aufzugeben?) errechnet. Wird die Gesundheitsbedrohung als hoch eingeschätzt und die Bewältigungseinschätzung fällt pos. aus, kommt es zur Ausbildung einer S. (Ich will das Rauchen aufgeben). Diese Verhaltensintention führt wiederum zu gesundheitsförderlichem Verhalten (Unterlassen von Risikoverhalten wie Rauchen, Aufnahme von Gesundheitsverhalten wie sportliche Aktivität). Die Theorie

der Schutzmotivation findet v. a. bei der Förderung eines gesunden Lebensstils (z. B. körperlich aktiver Lebensstil) und in der Krankheitsprävention (z. B. Verhinderung von alkoholbedingten Erkrankungen) ihre Anwendung.

Referenzen und vertiefende Literatur

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