Scopolamin

 

[engl. scopolamin], syn. Hyoscin, [PHA], als Medikament nicht mehr im Handel, zur Klasse der Anticholinergika gehörende Substanz, mit starken zentralnervösen und demgemäß psych. Effekten, in Nachtschattengewächsen (Tollkirsche) vorkommend, zu den Belladonna-Alkaloiden gehörend, seit Jhd. missbraucht. Hinsichtlich vieler physiol. Wirkungen mit Atropin vergleichbar (z. B. Speichelreduktion, Reduktion von EEG-Arousal bei Stimulation, langsame EEG-Wellen). Psych. Wirkungen sind jedoch z. T. andersartig; beim Menschen im Unterschied zu Atropin müdemachend und leistungshemmend (bes. Konzentration, Vigilanz, Gedächtnis, bes. Arbeitsgedächtnis). Die Wirkung hält mehr als 5 Std. an. In höheren Dosen psychotomimetisch. Die Scopolamin-Wirkung wurde als Modell für kogn. Veränderungen bei der Alzheimer-Krankheit vorgeschlagen. In Tierversuchen zeigt Scopolamin überraschenderweise keine desaktivierenden Effekte. Viele Versuche zeigen Aktivitätssteigerung. Scopolamin führt im Tierversuch zur Verzögerung der Habituation an neue Stimuli.

Referenzen und vertiefende Literatur

Die Literaturverweise stehen Ihnen nur mit der Premium-Version zur Verfügung.

Datenschutzeinstellungen

Wir verwenden Cookies und Analysetools, um die Sicherheit und den Betrieb sowie die Benutzerfreundlichkeit unserer Website sicherzustellen und zu verbessern. Weitere informationen finden Sie unter Datenschutz. Da wir Ihr Recht auf Datenschutz respektieren, können Sie unter „Einstellungen” selbst entscheiden, welche Cookie-Kategorien Sie zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass Ihnen durch das Blockieren einiger Cookies möglicherweise nicht mehr alle Funktionalitäten der Website vollumfänglich zur Verfügung stehen.