Screening zur Verarbeitung der Makrostruktur von Texten bei neurologischen Patienten (MAKRO)
2018, J. Büttner, [BIO, DIA, KOG]. Neuropsychol. diagn. Verfahren. Bei neurologischen Erkrankungen können zusätzl. zu Aphasien und sprechmotorischen Störungsbildern auch Sprach- und Kommunikationsstörungen auftreten, die sich erst auf «höherer» sprachlicher Ebene wie beim Verstehen oder Produzieren von Texten zeigen. Das Screening zur Verarbeitung der Makrostruktur von Texten bei neurologischen Patienten (MAKRO) kann als Screening bei kogn. Kommunikationsstörungen, aber auch ergänzend zur sprachstrukturellen Diagnostik von primär aphasischen Sprachstörungen eingesetzt werden. Die Testkonstruktion von MAKRO baut auf psycholinguistischen Texttheorien (z. B. nach van Dijk & Kintsch; Textverarbeitung) auf, die von unterschiedlichen Verarbeitungsschritten in Verstehen und Produzieren von Texten ausgehen. MAKRO besteht aus vier Untertests: Textrezeption, Textproduktion, Inferenzen und prozedurale Sequenzen. In den 4 Testbereichen werden die Teilprozesse Selektieren, Sequenzieren und Inferieren von Propositionen in unterschiedlicher Gewichtung geprüft. Hohe Reliabilität und Beurteilerübereinstimmung. Validität: Inhalts- und Kriteriumsvalidität (FIM-Score) gegeben. Werden in der Auswertung nach Punkten zusätzlich noch die qual. Analyse nach Fehlerart und die Bearbeitungsdauer berücksichtigt, so liegt eine Sensitivität von 81,8% und eine Spezifität von 100% vor. Normierung für N =172 gesunde Pbn (15–85 Jahre). Zusätzl. zum bildungsgradabh. Cut-off-Wert besteht die Möglichkeit, den Schweregrad der makrostrukturellen Störung zu bestimmen (Prozentränge und Stanine-Werte, N = 72 neurologische Patienten mit kogn. Kommunikationsstörungen) sowie eine erhöhte Bearbeitungsdauer für den jew. Altersbereich zu erkennen. Bearbeitungsdauer: 45–60 Min.