Sehbahn
[engl. visual pathway], [BIO, WA], Sehbahn bez. die afferente Nervenverbindung von der Retina (Auge) zu den Sehzentren im Gehirn. Die aus dem Bulbus des Auges austretenden Axone der jew. dritten Ganglienzelle der Retina verlaufen durch den Nervus opticus und den Tractus opticus und enden im Corpus geniculatum laterale (im Thalamus). Die Fasern aus den beiden nasalen Retinahälften kreuzen sich im Chiasma opticum, während die Fasern der temporalen Retinahälften ungekreuzt weiterlaufen (die Fasern der Foveae centrales kreuzen teilweise). Die Fasern der nasalen Retinahälfte des einen und der temporalen Hälfte des anderen Auges werden im Corpus geniculatum laterale über Synapsen und Neurone umgeschaltet, deren Axone den Tractus geniculocalcarinus (die Gratiolet’sche Sehstrahlung) bilden und zum Okzipitallappen des Kortex verlaufen, wo sich die primäre Projektionsfläche des Sehens (visueller Kortex, Brodmann-Areal 17) befindet. Ausfälle in diesen Zentren verursachen totale Blindheit (Rindenblindheit) bei vollkommener Funktionsfähigkeit der Sehorgane (z. B. Pupillenreflexe). Agnosie, Lokalisation.
