Selbstobjekt

 

[engl. self-object], [KLI], ein von H. Kohut in der Psychoanalyse eingeführter Terminus, um zunächst das spezif. Erleben eines narzisstisch gestörten Subjektes zu kennzeichnen (Narzissmus). Ein solcher Pat. erlebt den Analytiker (oder eine andere ihm bedeutungsvolle Person) nicht als ein von ihm getrenntes (autonomes) Individuum, sondern als eine anonyme Funktion, die ihm bei der Erfüllung best. narzisstischer Bedürfnisse (z. B. allg.: Selbstwertregulation oder spezif.: Bewundertwerden) dient. Ziel ist immer, den Zus.halt des Selbstgefühls zu sichern. Damit akzentuiert Kohut die Differenzierung von zwei Arten von Objekten: solchen, die mit Triebenergie (Objektlibido) besetzt sind (Triebobjekte), und solchen, die mit narzisstischer Libido (Ich-Libido) besetzt sind (narzisstische Objekte oder Selbstobjekte; Objekt, psychoanalytische Betrachtung). Kohut unterscheidet archaische von reifen Selbstobjekt-Beziehungen und meint, dass letztere lebenslang andauern (es bestehe eine prinzipielle Angewiesenheit auf Selbstobjekte), wobei er den entwicklungsfördernden Charakter betont.